Hören Sie in Gesprächen genau zu? Was wie oder wie was beschrieben wird? Welche Ausdrücke vor circa 50 Jahren, welche heute ‚in‘ sind?

Da ist einerseits die Beobachtung, dass im Laufe der Jahrzehnte immer mehr Anglizismen in unsere deutsche Sprache Einzug gehalten haben. Irgendjemand brachte einen neuen Begriff in die Runde, vielen gefiel er – und schwupps, übernahmen ihn mehr und mehr Menschen in ihren Wortschatz! Das ist save! 😊

Mir fiel in diesem Zusammenhang auch ein persönliches Ereignis Anfang der 90er Jahre ein. Ich durfte in unserer Gemeinde eine Predigt halten und verwendete dort auch ziemlich überzeugt einige englische Umschreibungen für deutsche Begriffe. Im Nachgang kam eine junge Dame auf mich zu und meinte, dass ich dieses neumodische Zeugs weglassen solle. Die älteren Gemeindeglieder könnten mit diesen Ausdrücken wenig bis nichts anfangen. Das machte mich damals schon stutzig, änderte meine Redeart aber prompt.

Vor einigen Wochen kam ich ungewollt zu einem Gespräch, welches zwei junge Damen miteinander führten:

„Ich muss jetzt gleich zur Schuli, dann hole ich mein Kindi ab und fahr mit ihm nach Hause. Eigentlich wollte ich dann noch zum Spieli – da hätten wir uns auch wieder meeten können – doch ich muss mit dem Kleinen zum Doki!“

„Was hat er denn?“ fragte ihre Freundin.

„Gestern hat er am späten Nachmittag angefangen mit einem leichten Schnupfi – bevor es ne Grippe wird, gehen wir zum Arzt!“

„Na, hoffentlich hat er nicht die Kleine angesteckt!“

„Weiß ich noch nicht“, sagte die wortführende junge Dame. „Auf jeden Fall ist die heute Morgen nicht in den Kindi gegangen, Omi und Opi sind kurzfristig eingesprungen!“

Kennen Sie solche Satz- und Wortgebilde? Nicht, dass Sie meinen, dass ich gegen solche Gebilde eine negative Einstellung habe. Führen mich doch Überlegungen dieser Art vielmehr dazu, dass ich zurückdenke und schmunzle, wie wir in unserer damaligen Generation kommuniziert haben. Wahrscheinlich haben sich die Ohren meiner Eltern öfters auch sportlich angelegt.

Bereits in den 90er sowie in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends machte sich der Trend der Anglizismen, speziell in der EDV-Industrie, breit. Das war doch was, wenn mit englischen Fachbegriffen um sich geschmissen wurde. Externe Zuhörer und Teilnehmer bewunderten anfangs dieses globale Fachwissen einiger Spezialisten. Bis jeder merkte, dass durch dieses Gerede keinem geholfen war. Statt denglisch zu reden ist es für viele hilfreich, größtenteils weiter deutsch zu sprechen.

Verständlich zu sprechen hat Vorteile. Verständlich, so dass ich akustisch zu verstehen bin. Und: Mich von den Worten her so auszudrücken, damit andere auch ohne Nachfragen begreifen, was ich meine.

Auch die hier angesprochenen Strategien behandeln wir auf unseren Seminaren. Sie können den Umgang damit lernen. Ich helfe Ihnen dabei. Und ich bin überzeugt, dass Sie das schaffen!

Machen Sie 2021 zum Jahr der Kommunikation! Dem Thema „Sprache!“ widmen wir uns auch in unseren Seminaren.