Warum überhaupt belasten uns Menschen so oft Redesituationen? Jeden Tag reden wir und reden wir. Mit uns selbst, mit Kollegen, der Familie, Freunden und so weiter. Was wäre wohl, wenn wir täglich einen Zusammenschnitt dessen bekämen, was wir so rausgelassen haben. Ich fände das gar nicht schlecht – denn bei genauerem Hinhören könnten wir da einiges für den nächsten Tag lernen.

Die Eingangsfrage lautet, warum uns Menschen so oft Redesituationen belasten. Ich habe für mich in den letzten Jahren folgende Antworten gefunden:

  • Sich zu wenig zutrauen
  • Die erwartungsvollen Gesichter
  • Es allen recht machen wollen
  • Was werden die anderen wohl denken?
  • Sich aus der Menge, aus der Gemeinschaft – die mir eben noch Sicherheit gab – herausstellen und allen etwas sagen wollen

Doch kommen wir nicht drumherum, vor anderen Menschen zu reden. In vielen Situationen unseres Lebens ist das unvermeidlich.

Und jetzt soll auch noch eine Rede gehalten werden. Geht ganz schnell! Nur ein paar Worte! „Puuh“, denken Sie! „Wie soll ich das jetzt schaffen? Rhetorik-Seminar besuchen, das wollte ich das ganze Jahr schon machen – ist jetzt zu spät dafür. Aber wie komme ich jetzt aus der Nummer raus?“ Oder wie kommen Sie durch die Nummer durch?

 

  1. Ihre Zuhörer sind Ihr Kapital

Was soll das heißen? Beziehen Sie Ihre Zuhörer von Anfang an mit ein. Hier entscheidet sich Ihr Erfolg.

  • Geben Sie zu, dass Sie jetzt vollkommen überrollt wurden, aber dennoch hier stehen und gleich beginnen werden. Zu reden.
  • Welche aktuelle politische Situation steht gerade im Mittelpunkt des Weltgeschehens die Sie aufgreifen können?
  • Gibt es eine lustige Situation, die heute oder gestern passiert ist?
  • Denken Sie nach: Wie haben Sie vergangene Redesituationen erlebt bzw. bei anderen mitbekommen?

 

  1. Starten Sie anders wie gewohnt

Erzählen Sie den Menschen eine Begebenheit. Eine Geschichte. Verwenden Sie ein Zitat, um dazu etwas zu erzählen bzw. dann den Bogen zum eigentlichen Thema zu schlagen.

Oder holen Sie jemand auf die Bühne und führen ein kurzes Interview durch. Da Sie selbst ja auch mit dieser Redesituation überrascht wurden, überraschen Sie auch andere. In vielen Fällen werden Sie feststellen, dass es letztlich auflockert.

 

  1. Ehrlichkeit – Authentizität

Seien Sie ehrlich zum Publikum. Da Sie bestimmt nicht zu den Menschen gehören, die Tag für Tag auf der Bühne stehen, wird man Fehler von Ihnen noch mehr entschuldigen.

So zu tun, als wenn Ihnen in diese Redesituation nichts antun kann – wie Sie über den Dingen stehen – wirkt nicht authentisch. An dieser Stelle ist eher etwas Demut angebracht.

 

  1. Bereiten Sie sich gut vor – trotz der Kürze

Ich höre Sie schon fragen: „Wie soll ich mich in dieser kurzen Zeit vorbereiten? Das ist doch gar nicht möglich.“ – Könnte man meinen. Und doch: Schlagen Sie solchen Redesituationen ein Schnippchen, indem Sie immer vorbereitet sind. Damit will ich sagen: Bereiten Sie sich heute schon für morgen vor.

Wenn Sie immer wieder in solche unverhofften und ungeplanten Ad-Hoc-Redesituationen kommen – dann schaffen Sie sich selbst einen Standard. Bereiten Sie ein allgemeines Rederaster vor. Dieses Gerüst müssen Sie dann nur noch mit den Vor-Ort-Inhalten füllen.

 

  1. Das Ende ist nicht das Ende

Ein guter Schluss, eine kleine Begebenheit mit der Sie „den Sack zu machen“, ein Appell der hängen bleibt: Schaffen Sie ein Ende Ihres kurzen Auftritts, der unvergessen bleibt.

So ein unvergessener Abschluss schafft weiteres Interesse. Und führt eventuell auch zu dem einen oder anderen Neugeschäft.

 

Auch die hier angesprochenen Strategien behandeln wir auf unseren Seminaren. Sie können den Umgang damit lernen. Ich helfe Ihnen dabei. Und ich bin überzeugt, dass Sie das schaffen!

Machen Sie 2021 zum Jahr der Kommunikation! Dem Thema „Körperhaltung“ widmen wir uns auch in unseren Seminaren.