Ja, diese Corona-Krise hat es echt in sich.
Da legt so ein kleiner Virus eine ganze Welt lahm.
Das gab es vorher noch nie so.
Und jetzt haben wir den Salat.
Zwar scheinen wir über das Gröbste hinweg zu sein. Doch aus der Nummer sind wir noch nicht ganz raus. Und wer weiß was noch kommt.
Mitte März 2020 kam plötzlich eine Meldung nach der anderen. Die Angstmeldungen überschlugen sich. Da kommen schnell Gedanken hoch wie „Weltuntergang“, „Kriegszustand“ oder „Das war’s!“
Für mich war Montag, der 16. März 2020 der ausschlaggebende Tag. Lief bis zum Freitag davor alles noch normal, war die Welt ab dieser Woche nicht mehr wie vorher. Es war wie umgedreht. Keine Reisen, keine Veranstaltungen und keine Kontakte mehr. Zum Haare ausraufen.
Die kommenden Wochen haben Existenzen gekostet. Unternehmen, besonders die Solo-Unternehmer standen teilweise vor dem Nichts.
Und auch ich fragte mich: Und was jetzt? Jetzt lief das Jahr 2020 doch so gut an. Aufträge wie selten. Nach der achtjährigen Krise ein Hoffnungsschimmer. Ich konnte endlich mal wieder aufatmen. Und dann plötzlich mitten im Lauf auf null runtergebremst.
Doch ich ging die Krise verhältnismäßig gelassen an. Startete doch vor acht Jahren eine Krise in meinem Unternehmen, die mich auch kurz vor den Abgrund brachte. Aus dieser Krise hatte ich gelernt. Und ich wusste auch, dass diese schlimme Zeit noch nicht der absolute Worst Case ist. Von damals wusste ich noch: Bring alles erstmal auf einen Punkt. Neue Situationen, neue Herausforderungen. Sich erst einmal einen Ort suchen, der Inspiration schenkt. Und zwar zum Nachdenken und neue Ideen sammeln.
Am ersten Montag der Krise machte ich mich auf den Weg. Raus aus der Firma, ab in die Natur. Und auch dieses Mal stellte ich wie die vielen andere Male fest: Die neue Umgebung bringt die Gedanken zum Laufen.
An diesem Ort – ein Tisch mit Bank in einem Wald – angekommen, legte ich Block und Stift auf die rustikale Platte. Diese Utensilien sind für mich maßgebend zum Nachdenken, vordenken, umdenken und auch quer denken. Hier skizzierte ich die momentane Situation. Dadurch schaffte ich es, mir ein Bild von der Lage zu machen.
Einige Zeit später ging es darum, aus der verworrenen Situation Lösungsansätze zu entzerren. Das tat ich nicht allein. Ich rief einen guten Geschäftsfreund an und bat ihn um Hilfe. Ich nehme in kniffligen Situationen gerne andere Menschen mit an Bord. Denn mehrere Köpfe können mehr bewegen. Außerdem holen sie dich auf den Boden der Tatsachen zurück. Wie gerne verrennt man sich selbst in einer solch scheinbar ausweglosen Situation in eine Sackgasse, aus der es kein Heraus mehr gibt. Wenn Mitdenker dabei sind, äußern diese ihr Bedenken und bewahren vor manch falschem Schritt.
Ich bin erstaunt, was sich in diesen drei Stunden gedanklich in Bewegung setzte.
Übrigens hat mir vor acht Jahren das Buch von Dale Carnegie „Sorge dich nicht – lebe!“ sehr dabei geholfen, die Welt wieder mit Farben zu sehen.